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29.04.2019

Ein letztes Mal „Scharf geschossene Heidesuppe“

Mehr als 45 Jahre gehörte die Jägerhütte zu den gastronomischen Ausflugszielen im Barnstorfer Wald.
„Wenn eine Ära zu Ende geht, sind alle immer ein bisschen traurig“, sagt Nadine Herbrich-Lembke. Die Geschäftsführerin der Hanse-Menü-Service GmbH und Betreiberin des Restaurants Jägerhütte erklärt: „Manchmal ist es gut, einen Schlussstrich zu ziehen. Am 28. April öffnet die Jägerhütte zum letzten Mal ihre Türen.“ 45 Jahre gehörte das Restaurant inmitten des Barnstorfer Waldes als beliebtes Ausflugsziel zu den bekanntesten gastronomischen Adressen in Rostock. Zum 1. Mai wird der Betrieb offiziell eingestellt. Darauf haben sich die Hanse-Menü-Service GmbH und der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ als Eigentürmer der Liegenschaft geeinigt. Hintergrund sind notwendige umfangreiche Umbau- und Erschließungsarbeiten. „Es gibt keine Straße, über die eine reibungslose Belieferung der Gastronomie gewährleistet werden kann. Auch der Zugang mit Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen ist schwierig. Die Müllentsorgung erfolgt aktuell über das Zoogelände. Brandschutztechnische Auflagen erfordern erhebliche Investitionen. Dies alles führt dazu, dass die Jägerhütte nicht mehr als Restaurant weitergeführt werden kann“, fasst KOE-Chefin Sigrid Hecht die Probleme zusammen.
Zwischen der Hanse-Menü-Service GmbH und dem KOE besteht seit April 2002 ein Pachtvertrag für die gastronomische Einrichtung. Dieser wird nun aufgelöst. „In den nächsten eineinhalb Monaten werden wir damit beschäftigt sein, die Jägerhütte zu beräumen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir an unseren anderen Standorten unterbringen“, erklärt Nadine Herbrich-Lembke.
Was bleibt ist die traditionsreiche Geschichte: nach nur dreimonatiger Bauzeit wurde die Jägerhütte zur Ostseewoche im Juli 1973 eröffnet. Mitarbeiter des Forstwirtschaftsbetriebes Stralsund und des Rostocker Zoos errichteten das Restaurant innerhalb des „Mach-mit-Wettbewerbes“ unter der Leitung des Architekten Henry Bresch. Die in der Anfangszeit kreierte „Scharf geschossene Heidesuppe“ stand auch zuletzt noch auf der Speisekarte.
Und die Zukunft? Nach Bekanntgabe der Schließung der Jägerhütte als gastronomische Einrichtung hat der KOE Gespräche mit dem Zoo aufgenommen. Dieser hat grundsätzliches Interesse gezeigt, die Liegenschaft zu nutzen.

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