

Umbau einer ehemaligen Kita für die Hortnutzung(Abgeschlossenes Projekt)
Kita & Hort „Lotsenkinder“
Putbuser Straße 10, 18109 Rostock
Sieben Jahre stand er leer, doch nun wird ihm wieder Leben eingehaucht: Der Eigenbetrieb KOE Rostock saniert in der Putbuser Straße 10 einen ehemaligen Kindergarten und bringt diesen für Hortkinder aus Lichtenhagen wieder auf Vordermann.
Das Gebäude wurde in den 1970er-Jahren als dreigeschossiger Plattenbau errichtet. Zuletzt wurde das Haus bis 2013 wurde für integrative Wohngruppen genutzt. Anschließend stand es leer. Mit der Sanierung erfolgt nun die Zurückführung zur ursprünglichen Nutzung als Kita und Hort.
Das Gebäude gliedert sich in vier Türme, die über einen Mittelteil miteinander verbunden sind. Während einer der Türme als Verwaltungstrakt genutzt wird, dienen die anderen der Kinderbetreuung. So ist das Erdgeschoss für die Kindergarten- und Krippenkinder vorgehalten. Die Geschosse 1 und 2 stehen für den Hort zur Verfügung. Insgesamt können vor Ort künftig mehr als 300 Kinder betreut werden.
Der Zustand des Gebäudes entspricht in Teilen der originalen Bauweise. Jedoch wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Zuge der Umnutzung Umbauten und kleinere Sanierungsmaßnahmen wie der Einbau von Trennwänden umgesetzt. Für die geplante Kita- und Hortnutzung wird die Raumstruktur verändert. Die einzelnen Trennwände werden hierfür zurück-, die Sanitäranlagen umgebaut. Sämtliche Fußbodenaufbauten werden abgebrochen, die Fenster und Türen erneuert. Auch die Haustechnik, die punktuell noch aus den 1970er-Jahren stammt, muss ausgetauscht werden. Um das Gebäude barrierefrei zu erschließen, wird der einstige Lastenaufzug im Zentrum des Gebäudes demontiert und durch einen Personenaufzug ersetzt. Neben der Beseitigung der bautechnischen Mängel am und im Gebäude, der Umsetzung eines aktuellen Brandschutzkonzeptes sowie aktueller Schallschutzauflagen, werden auch die Außenanlagen kindgerecht umgestaltet.
Grenzenlose Kreativität
Die Einrichtung in der Putbuser Straße 10 wird künftig durch den Verein Institut Lernen und Leben betrieben. Dieser sichert derzeit die Hortbetreuung für die Grundschüler der Tarnowschule in Lichtenhagen ab. Hierzu werden die vorhandenen Klassenräume genutzt. Mit steigenden Schülerzahlen haben sich die räumlichen Bedingungen vor Ort rapide verschlechtert, sodass eine Alternative gefunden werden musste. Mit dem Hort in der Putbuser Straße stehen den Kindern künftig vielfältige Angebote zur Freizeitgestaltung zur Verfügung. Ein Großteil der Gruppenräume wird als Funktionsräume konzeptioniert. Eingeplant sind neben Hausaufgabenzimmer, ein Speiseraum mit Kinderküche, eine Werkstatt, Bewegungsräume, ein Snoezelzimmer, eine Bibliothek, ein Musik- und Kreativraum sowie Bauräume.
Für das Sanierungsvorhaben werden rund 3,8 Mio. EUR aufgewendet. Die Finanzierung erfolgt aus Eigenmitteln des KOE und Krediten. Die Fertigstellung erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2019.
Lage:
Fakten und Zahlen:
Bauzeit: | 2018 bis 2019 |
>Kosten: | 3,8 Mio. EUR |
Artikel zum Projekt
08.05.2019 Lotsenkinder gehen auf Entdeckungsreise
Bisher befand sich der Hort in der Grundschule „Rudolf Tarnow“. Nach dem Unterricht wurden die Klassenräume für den Hortbetrieb genutzt. Mit steigenden Schülerzahlen erschöpften sich die räumlichen Kapazitäten. Das Bedürfnis eine alternative Lösung für die Nachmittagsbetreuung der Kinder zu finden, wurde stärker. Diese Doppelnutzung hat nun ein Ende: In enger Abstimmung mit dem Amt für Jugend, Soziales und Asyl sowie dem Institut Lernen und Leben e.V. (ILL) als Hortbetreiber hat der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ (KOE) ein Sanierungskonzept für das zuletzt leerstehende Kitagebäude in der Putbuser Straße 10 erarbeitet. „Hierbei konnten wir uns an Vorgängerprojekten orientieren. Sanierte Kindertagestätten wie die Kitas Steppkeland, Seestern oder auch das Toitenwinkler Zwergenhaus wurden nach demselben Plattenbausystem errichtet: als dreigeschossige Gebäude, die über einen Mittelteil miteinander verbunden sind“, sagt KOE-Chefin Sigrid Hecht.
Das Gebäude in der Putbuser Straße stammt aus den 70er-Jahren, wurde ursprünglich als Kindergarten und Krippe genutzt und schließlich bis 2013 durch integrative Wohngruppen. Im Zuge der Sanierung wurden die bestehenden bautechnischen Mängel unter Berücksichtigung aktuell geltender Brandschutzauflagen beseitigt. Um perspektivisch Heiz- und Betriebskosten zu sparen, wurde die Gebäudehülle energetisch optimiert. Zusätzlich wurden die haustechnischen Anlagen erneuert, Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik umgesetzt und das gesamte Gebäude barrierefrei erschlossen. Kostenpunkt: rund 3,6 Millionen. Die Finanzierung erfolgte über Kredite und Eigenmittel des KOE.
Mit dem Ortswechsel verabschiedet sich der Hort nicht nur von seiner alten Umgebung, sondern auch von seinem ursprünglichen Namen. Weil die Schülerinnen und Schüler auf ein neues Abenteuer zusteuern, wird die neue Einrichtung Lotsenkinder heißen. Zudem bietet das Haus neben der 240 Hortkinder auch Platz für 18 Krippen- und 48 Kitakinder. Um das Gebäude für die neue Nutzung herzurichten, mussten im Zuge der Sanierung Raumstrukturen verändert werden. In den oberen zwei Etagen verteilen sich gemäß des ILL-Konzeptes der Kreativitätspädagogik verschiedene Themenräume, die alleine oder gemeinsam von Kindertagesstätte und Hort genutzt werden können. Hierzu zählen unter anderem ein Atelier, ein Töpferraum, der Musik- und Theaterraum sowie ein Kinderrestaurant.
Bereits seit 1994 ist das ILL Träger des Hortes. „So lange schon bereichern wir die Freizeit der Kinder mit vielseitigen Angeboten. Der pädagogische Schwerpunkt unserer Hortarbeit liegt in der Stärkung der Sozialkompetenz der Heranwachsenden, indem wir ihre zunehmende Selbständigkeit fördern. Das gelang uns auch ganz gut in den alten Räumen, doch jetzt, mit dem Neubau, finden unsere pädagogischen Mitarbeiter endlich optimale Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Und auch die Kinder werden sich hier ganz bestimmt entfalten können“, freut sich ILL-Geschäftsführer Sergio Achilles.
Die Verbesserung der Betreuungssituation in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock liegt auch Steffen Bockhahn, Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, am Herzen: „Kinder lernen fürs Leben, wenn sie sich mit sich selbst, mit der Natur und mit anderen Menschen auseinandersetzen - egal ob in der Krippe, der Kita oder im Hort. In den vergangen zehn Jahren wurden mehr als 45 Millionen Euro in den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen investiert. Mit unserem Sanierungsprogramm sind wir noch nicht ganz am Ende. Doch der Ansporn ist groß, die ausstehenden Projekte in naher Zukunft zügig umzusetzen“, sagt er.