

Sanierung(Abgeschlossenes Projekt)
Kanusportobjekt
Gaffelschonerweg 6, 18055 Rostock
Der Kanusport hat eine lange Tradition in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Bereits seit 1928 wird er organisiert betrieben. Inzwischen haben sich diverse Vereine herausgebildet, zu den größten der Stadt gehören die Kanufreunde Rostocker Greif mit mehr als 270 Mitgliedern. Doch die Sportler stehen vor einem Problem: Ihr Kanubootshaus weist erhebliche bauliche Mängel auf. Daher plant der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ die Komplettsanierung des Gebäudes.
Die Liegenschaft im Gaffelschonerweg 6 wurde Ende der 1960er-Jahre errichtet und Anfang der 1970er-Jahre den Sportlern als Vereinsheim übergeben. Nach 1990 wurden lediglich dringliche Reparaturen durchgeführt, Instandhaltungsmaßnahmen, um das Gebäude in seiner Funktion als Sportstätte am Leben zu erhalten. Um mittelfristig eine Schließung zu verhindern, muss das Gebäude nun generalsaniert und modernisiert werden. Als kommunaler Immobiliendienstleister hat sich der KOE daher zum Ziel gesetzt, für die Kanufreunde Rostocker Greif optimale Trainingsbedingungen und Lagermöglichkeiten zu schaffen.
Mehr Platz für Spitzensportler
Die alte Garagenanlage, der Bungalow und das Treibstofflager auf dem Vereinsgelände sollen abgebrochen werden, um Platz für neue Stellplätze für Autos und Bootstrailer sowie eine Rasenfläche zu schaffen. Die künftige Ausstattung des Kanugebäudes soll aus einem Trainingsbereich (Kraft-, Sport- und Gymnastikraum), einer Bootshalle, einem Technik-, Lager- und Werkstattbereich, aus Büroräumen, neuen Sanitäranlagen sowie einem Klubraum mit Küche und Vorratsraum bestehen. Aus den Planungen ergibt sich eine neue Raumaufteilung, sodass Wanddurchbrüche nötig werden. Die Wandoberflächen erhalten neue Beschichtungen und Verkleidungen. Zudem sind in fast allen Bereichen neue Fußbodenaufbauten vorgesehen. Die Fassade wird nach EnEV-Verordnung gedämmt und mit einer Vorhangfassade versehen. Auch das Dach erhält eine zusätzliche Dämmung. Ein Großteil der Fenster wird durch neue Kunststofffenster ersetzt. Weiter werden die Außen- und Innentüren erneuert. Weiter wird das Gebäude behindertengerecht erschlossen.
Bevor die Projektplanungen eingeleitet wurden, wurde die Bausubstanz des Bestandsgebäudes gründlich untersucht und als erhaltenswürdig und sanierungsfähig eingestuft. Die Planungen basieren auf einer Bedarfsanalyse vom Amt für Schule und Sport in Abstimmung mit dem Verein und dem Landes-Kanu-Verband.
Für die Sanierung und Entwicklung der Liegenschaft als Kanuzentrum werden voraussichtlich rund 3,3 Millionen Euro eingesetzt. Eine Fördersumme von 500.000 Euro vom Landessportbund wurde durch den Verein beantragt und genehmigt. Die weitere Finanzierung erfolgt über Eigenmittel und Kredite durch den KOE.
Lage
Zahlen und Fakten
Bauzeit: | 2019 bis 2021 |
Investitionsvolumen: | 3,90 Mio. € |
Förderanteil: | 500.000,00 € |
Fördermittelgeber
Artikel zum Projekt
06.11.2019 Sanierungsstart im Kanu-Club

„Das bisherige Kanugebäude inklusive Bootshaus sind in einem schlechten baulichen Zustand, die Lagermöglichkeiten für die Boote und Materialien erschöpft. Um die Trainingsbedingungen für die Kanuten zu verbessern, werden die Räume im Vereinshaus bedarfsgerecht neu strukturiert. Zusätzlich bietet das Außengelände in Zukunft neue Lager- und Funktionsflächen“, verdeutlicht Bauherrin Sigrid Hecht vom KOE. Um Platz für notwendige Stellflächen für Autos und Bootstrailer zu schaffen, werden hierfür zunächst nicht mehr benötigte Nebengebäude abgebrochen. „Weil wir uns auf der Holzhalbinsel in einem Hochwasser gefährdeten Bereich bewegen, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden: Für die Fassade verwenden wir deshalb zum Beispiel eine hinterlüftete Vorhangfassade, die sich nicht nur in das örtliche städtebauliche Gesamtbild einfügt, sondern auch Schutz bietet. Zugleich werden wichtige Funktionsräume wie der Elektroraum künftig in das Obergeschoss verlegt“, erklärt Sigrid Hecht.
Im Zuge des Bauvorhabens wird das Vereinsgebäude barrierefrei erschlossen. Die angepasste Raumstruktur wird über Wanddurchbrüche und neue Wände realisiert. Das Dach und die Fassade werden entsprechend aktueller Energiesparverordnungen gedämmt, die Wandoberflächen erhalten neue widerstandsfähige Beschichtungen, die Fußböden neue Aufbauten. Die Fenster werden durch neue ersetzt, dies gilt ebenso für die Innen- und Außentüren.
Das 3,5 Millionen Euro umfassende Projekt wird mit 500.000 Euro vom Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Planung für das Bauvorhaben basiert auf einer Bedarfsanalyse aus dem Amt für Schule und Sport in Zusammenarbeit mit dem KOE, dem Verein Kanufreunde Rostocker Greif sowie dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern. Dank eines genehmigten vorzeitigen Maßnahmebeginns konnte bereits Ende August mit der Schadstoffsanierung und ersten Abbrucharbeiten begonnen werden.
„Der Kanurennsport hat in der Hansestadt Rostock eine lange Tradition, die durch Erfolge geprägt ist. Als Landesstützpunkt muss das Niveau der Trainingsstätte hoch sein. Deshalb gab es für den Standort keine andere Option als die Sanierung“, betont Steffen Bockhahn, zuständiger Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule und Sport. „Doch auf dem Weg zum Projektstart standen wir unter anderem vor der zentralen Frage der Finanzierung. Der Verein alleine kann die Miete nicht aufbringen, daher wird sich das Amt für Schule und Sport maßgeblich daran beteiligen“, so der Senator.
Der Verein Kanufreunde Rostocker Greif wird das Gebäude über eine Laufzeit von 25 Jahren vom Eigenbetrieb KOE Rostock anmieten – und so dem Spitzensport eine neue Heimstätte geben. „Wir freuen uns sehr, dass nach langem und intensiven Vorbereitungen die Modernisierung unseres traditionsreichen Bootshauses gestartet ist“, sagt Vereins-Schatzmeisterin Anette Rixen und ergänzt: „Wir sind allen Unterstützern im und um unseren Verein herum dankbar, dass an diesem Standort Rostocker Kanusport eine zeitgemäße Fortsetzung finden kann.“
Zur Neu-Eröffnung versprechen die Kanufreunde ein „zünftiges Anpaddeln“. Doch bis dahin wird der Eigenbetrieb KOE Rostock eineinhalb Jahre vor Ort mit der Sanierung beschäftigt sein.