

Ersatzneubau(Abgeschlossenes Projekt)
Kita „Kinnerhuus"
Korl-Beggerow-Weg 39, 18055 Rostock
Der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ hat die Kita „Kinnerhuus Richard Baumann“ auf Grundlage eines Bürgerschaftsbeschlusses im Sommer 2017 angekauft. Nach umfangreicher Bestandsaufnahme wurde festgestellt, dass die Kita aufgrund enormer Baumängel und einer zu hohen Schadstoffbelastung nicht mehr nutzbar ist.
In Kooperation mit dem Institut für Lernen und Leben als Träger der Einrichtung wurde eine schnelle Lösung für eine anderweitige Unterbringung der zu betreuenden Kinder gefunden, ohne dass diese aus ihren Gruppen gerissen oder von ihren Erzieherinnen und Erziehern getrennt werden mussten.
Vor dem Hintergrund der notwendigen zügigen Entwicklung des Standortes wurden drei Möglichkeiten in Betracht gezogen: die Sanierung der Einrichtung, ein Neubau sowie ein Neubau mit Erweiterung. Während der Variantenuntersuchung wurde festgestellt, dass ein Neubau wirtschaftlicher, kindgerechter und die Sicherheitsvorschriften betreffend zeitgemäßer ist. Da zudem der Bedarf an Kita-Plätzen größer als die bisherige Kapazität der Einrichtung ist, wird das Gebäude um einen Stock erweitert. Somit können im Korl-Beggerow-Weg künftig 90 Kita- und 32 Krippenkinder betreut werden, insgesamt 24 Knirpse mehr als zuvor.
Großzügige Räume für 122 Kinder
Ausgehend von einer zweigeschossigen kompakten Bauweise, wird die Einrichtung durch die Gegenüberstellung von offenen, kommunikativen Gruppenräumen und eher geschlossenen Funktionsbereichen zweigeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich neben den funktionalen Räumen einer Kita die einzelnen Gruppenräume und ein großer Bewegungsraum. Außerdem sind hier die Küche inklusive Lagerraum, der Kinderwagenraum, Abstellräume und ein Büro angeordnet. Im Obergeschoss werden weitere Gruppen- sowie einzelne Mehrzweckräume vorgehalten, die durch eine Galerie und eine Brücke miteinander verbunden sind. Das einfach gestaltete Grundrisskonzept ermöglicht den Kindern eine schnelle Orientierung innerhalb des Gebäudes.
Der Neubau wird für 2,55 Millionen Euro realisiert. Die voraussichtliche Fertigstellung soll im ersten Quartal 2020 erfolgen. In 2018 wurden bereits der Abriss des Bestandsgebäudes durchgeführt sowie die Baustelle vorbereitet. Ab Anfang Januar 2019 werden die Rohbauarbeiten witterungsabhängig durchgeführt. Hierfür werden die Gründungen betoniert und im Folgenden die Mauerwerksarbeiten für das Erdgeschoss durchgeführt. Daran schließen sich dann die Arbeiten für die Geschossdecke Erdgeschoss und die Mauerwerksarbeiten im Obergeschoss an, sodass ab Mai 2019 – je nach Wetterlage – der Innenausbau beginnen kann.
Lage
Zahlen und Fakten
Bauzeit: | 2018 bis 2020 |
Investitionsvolumen: | 2,55 Mio. € |
Planung: | b3 architekten und ingenieure |
Artikel zum Projekt
19.06.2020 Neuanfang im "Kinnerhuus"
„Wir sind in den vergangenen 2,5 Jahren zweimal umgezogen. Jetzt sind wir endlich angekommen. Das genießen wir sehr“, so Claudia Heinze. Die Freude über das neue „Kinnerhuus“ ist groß. Auch wenn der Einzug in Corona-Zeiten stattfand. „Leider haben deshalb noch nicht alle Eltern die neuen Räume sehen können. Auch viele Kinder mussten sich lange gedulden. Die Sehnsucht war sehr groß“, verdeutlicht die Kitaleiterin. Dass der Zusammenhalt aktuell eine übergeordnete Rolle spielt, betont auch Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen: „In den letzten Monaten brauchten wir viel Geduld miteinander, wir brauchten viel Herz füreinander und wir haben viel gelernt voneinander. Die Erzieherinnen und Erzieher haben ihre Schützlinge vermisst, die Kinder ihre Freunde und die Eltern hatten im Familienalltag plötzlich neue Aufgaben. Auch wenn alles etwas durcheinandergeraten ist, konnte in dieser Phase das Kinnerhuus fertiggestellt und dem Nutzer übergeben werden. Das ist großartig.“
Auch Steffen Bockhahn, Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, unterstreicht die gelungene Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten: „Mehr denn je haben wir zu spüren bekommen, wie wichtig unsere Kinderbetreuungseinrichtungen sind. Um die Chancengleichheit aller Kinder zu erhöhen und die Tagesbetreuung auch perspektivisch qualitativ weiter zu entwickeln, sind Investitionen nötig. Im Fall vom Kinnerhuus waren sie unausweichlich.“
Im Oktober 2017 musste das „Kinnerhuus Richard Baumann“ in Windeseile freigezogen werden, weil eine erhöhte Schadstoffbelastung in den Räumen festgestellt wurde. Kurz zuvor hatte der Eigenbetrieb KOE Rostock das Gebäude auf Grundlage einer Entscheidung aus der Bürgerschaft angekauft. „Wir haben geprüft, ob eine Sanierung infrage kommt und uns gemeinsam mit dem Amt für Jugend und Soziales sowie dem Institut Lernen und Leben e.V. (ILL) als Träger der Einrichtung für einen Neubau entschieden, der eine Aufstockung der Platzkapazitäten ermöglicht“, sagt Bauherrin Sigrid Hecht. „Vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung haben wir noch nie so schnell ein Projekt umsetzen können wie in diesem Fall. Das Ingenieurbüro b3 hat von 0 auf 100 hervorragende Arbeit geleistet, die Baugenehmigung wurde zügig erteilt, sodass wir Ende 2018 mit den ersten Arbeiten am Standort beginnen konnten. Ich bin froh, dass wir nun alle unser Happy End haben.“
Statt vormals 98 können im „Kinnerhuus“ nun insgesamt 122 Kinder betreut werden. Die Krippen- und Kitaräume sind hell und freundlich gestaltet, das Grundrisskonzept kindgerecht. Sergio Achilles, 1. Geschäftsführer des ILL findet lobende Worte für den Neubau: „Die Architektur dieses neuen Kita-Gebäudes ist fantastisch, für Kinder und Erzieher gleichermaßen. Einerseits bietet das große, offene und lichtdurchflutete Atrium reichlich Platz, um sich frei zu entfalten. Andererseits hat jede Gruppe dank kleiner Nischen eigene Rückzugsorte. Und die offene Architektur hilft dabei, hier stets alles im Blick behalten zu können“.
24.05.2019 Erste Etappe geschafft: Richtfest im „Kinnerhuus“
Die Arbeiten für den Neubau in Brinckmansdorf konnten im Januar 2019 beginnen. Zuvor hatte der KOE mögliche Sanierungsmaßnahmen mit einem Neubaukonzept verglichen und festgestellt, dass eine Neubaulösung wirtschaftlicher, kindgerechter und den Sicherheitsvorschiften betreffend zeitgemäßer ist. „Vor dem Hintergrund, dass die Kita zu den Versorgungsräumen in Rostock gehört, die perspektivisch am stärksten wachsen, schaffen wir hier zusätzliche Betreuungskapazitäten. Mit Fertigstellung wird die Einrichtung über 122 Kita- und Krippenplätze verfügen. Zuvor waren es insgesamt 98“, verdeutlicht Steffen Bockhahn, der zuständige Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport.
Der Eigenbetrieb KOE hatte das „Kinnerhuus Richard Baumann“ auf Grundlage eines Bürgerschaftsbeschlusses im Juli 2017 angekauft. Bei der Untersuchung auf Baumängel wurde eine erhöhte Schadstoffbelastung festgestellt, sodass die Kinder in kürzester Zeit umziehen mussten. Gemeinsam mit dem Institut Lernen und Leben (ILL) als Träger der Kita wurde nach einer Interimslösung gesucht. Seit Oktober 2017 steht hierfür der KreativCampus des ILL in Kassebohm zur Verfügung. Bis zur Fertigstellung der neuen Kita werden die Krippen- und Kitakinder dort betreut.
Sergio Achilles, Geschäftsführer des Instituts Lernen und Leben e.V. erinnert sich: „Uns haben die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Kinder, Eltern und Pädagogen unseres Schulcampus in Kassebohm nachhaltig begeistert. Damit die „Kinnerhuus“-Kinder bei ihren vertrauten Erziehern und Gruppen bleiben konnten und um den Eltern umständliche Anfahrtswege zu ersparen, rückten hier einfach alle näher zusammen. Ein wenig Geduld braucht es noch, aber mit dem heutigen Richtfest sehen wir bereits Licht am Horizont.“
Das neue Kinnerhuus kann voraussichtlich im Januar an das ILL übergeben werden. „Nach unserem Richtfest entsteht nun erst einmal das Dach. Parallel dazu können wir mit dem Innenausbau beginnen. Dies impliziert neben dem Einbau von Fenstern und Türen, unter anderem die Installation der Elektro-, Heizungs-, Lüftungs-, und Sanitäranlagen“, erklärt Sigrid Hecht. Rund 2,7 Millionen Euro werden in das Bauvorhaben investiert - bei einer Bauzeit von einem Jahr.