

Generalsanierung(Laufendes Projekt)
Kunsthalle / Schaudepot
Hamburger-Str. 40, 18069 Rostock
Nachdem die Rostocker Kunsthalle im Jahr 2018 mit dem Schaudepot einen kleinen Museumsbruder bekommen hat, rückt sie nun selbst ins Rampenlicht. Schließlich steht dem Architekturdenkmal ab Frühjahr 2020 eine umfassende Sanierung bevor. Rund sieben Millionen Euro sind hierfür vorgesehen. Das Vorhaben wird finanziell mit 4,17 Mio. EUR durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung unterstützt.
Durch die Verlagerung des Sammlungsbestandes des Museums in das neue Schaudepot ist eine Anpassung der Gebäudegrundrisse möglich: In 2019 werden die knapp 10 000 Werke in das technisch hochmoderne Schaudepot umziehen. Den bisherigen Lagerräumen kann damit eine neue Nutzung zugeführt werden. Im Zuge der Sanierung entstehen unter anderem neue Büros für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kunsthalle. Daneben wird zusätzliche Ausstellungsfläche geschaffen sowie ein Dunkelraum eingerichtet, in dem künftig auch Vorträge und Filmvorführungen angeboten werden können. Bestandteil des Vorhabens ist darüber hinaus die Erneuerung der gesamten Haustechnik sowie der Sanitäranlagen. Die Aufenthaltsqualität wird zusätzlich durch die Erweiterung des Museumscafés erhöht. Hinzu kommt, dass das Gebäude erstmalig vollständig barrierefrei erschlossen wird.
Während der Sanierung bleibt das Haus für mindestens zwei Jahre geschlossen. Das Projekt ist Bestandteil des im Juli 2015 durch die Rostocker Bürgerschaft beschlossenen Strategiepapiers für die Städtebauliche Entwicklung 2015 bis 2020. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde das Einzeldenkmal lediglich punktuell modernisiert. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II konnte in den Jahren 2009/2010 die energetische Sanierung der gesamten Dachebene umgesetzt werden. Im Zuge der Maßnahmen wurde auch der Innenhof überdacht. Der neu geschaffene Raum wurde als sogenannter „White Cube“ entwickelt und wird heute zu Ausstellungszwecken genutzt.
Einen Eindruck von der Kunsthalle vor ihrer Sanierung erhalten Sie hier:
Lage:
Fakten und Zahlen:
Bauzeit: | 2020 bis 2022 |
Gesamtinvestitionen: | 7 Mio. EUR |
Förderung: | 4,2 Mio. EUR EFRE |
Fördermittelgeber:
Artikel zum Projekt
09.09.2020 Die Kunst im Fokus und die Tradition im Blick: Kunsthalle Rostock schließt für zwei Jahre

Insgesamt 8,4 Millionen Euro fließen in das Bauvorhaben. 4,17 Millionen Euro werden dabei aus dem Förderprogramm EFRE (europäischer Fonds für regionale Entwicklung) zur Verfügung gestellt. Die Reliefsanierung der Fassade und die Erneuerung der Außenanlagen bilden den Abschluss des Projektes. Die Sanierung erfolgt in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. Das Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen und auch der Verein pro Kunsthalle waren von Beginn an in alle Planungsprozesse eingebunden.
Im Vorfeld der vertiefenden Sanierungsplanungen wurde die Kunsthalle um ein Schaudepot erweitert. Dieses ermöglicht die optimale Lagerung des museumseigenen Sammlungsbestandes. „Das Schaudepot bleibt während der Sanierung geöffnet. Im Erdgeschoss werden wechselnde Ausstellungen zu sehen sein. Geplant sind während der Schließzeit Aktionen im Freiraum oder in anderen Museen, beispielsweise in der Societät Rostock“, erklärt Dr. Michaela Selling, Leiterin des Amtes für Kultur, Denkmalpflege und Museen.
Rund zwei Jahre wird die Bauzeit im Inneren der Kunsthalle in Anspruch nehmen. Neben räumlichen Umstrukturierungen, die unter anderen zu einer Verbesserung der Arbeitssituation der Museumsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen führen und dem bisherigen kleinen Café mehr Platz einräumen, wird das Haus technisch optimiert und erstmals barrierefrei erschlossen. „Die neue Ausstattung ermöglicht dem Museum, zusätzliche Leihgaben und besonders empfindliche Kunstwerke auszustellen“, erklärt Dr. Michaela Selling. „Die Installationen und technischen Einbauten erfordern jedoch auch einen Eingriff in die Bausubstanz. Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere die Fußböden mit Schadstoffen belastet sind. Für die barrierefreie Erschließung des Atriums muss der vorhandene Fußboden aufgenommen und eine tiefer gegründete Bodenplatte verbaut werden“, ergänzt Sigrid Hecht. Der neue Boden wird in Anlehnung an das Original und nach Bemusterung und Freigabe der Denkmalpflege entstehen.
„Auch wenn im Zuge der Sanierung Veränderungen vorgenommen werden, wird die Kunsthalle immer als solche wiedererkennbar sein. Elemente wie die Haupteingangstür, die Holzschiebetüren im Plastiksaal oder die Haupttreppe, die ins erste Obergeschoss führt, bleiben unter anderem erhalten“, fasst die KOE-Betriebsleiterin Sigrid Hecht zusammen.